Bundesbank verzeichnet 19,2 Milliarden Euro Verlust im Jahr 2021

In einer unerwarteten Wendung verzeichnet die Bundesbank einen historischen Verlust von 19,2 Milliarden Euro im Jahr 2021 – das erste Minus seit 1979. Dieser Betrag übertrifft alle bisherigen Verluste und stellt eine bedeutende Herausforderung dar. Die Auswirkungen der Zinswende haben die Rücklagen der Bundesbank beinahe aufgebraucht, was die Aussicht auf weitere Jahre mit roten Zahlen wahrscheinlich macht.

Die jährlichen Belastungen durch die Zinswende haben die Puffer der Bundesbank nahezu aufgebraucht. Trotz knapper Vermeidung eines Verlusts im Geschäftsjahr 2023, stehen nur noch 0,7 Milliarden Euro an Rücklagen zur Verfügung, um mögliche Einbußen abzufedern. Die Zinsausgaben stiegen aufgrund der höheren Zinsen an den Finanzmärkten, während die Zinseinnahmen nicht mithalten konnten. Dies führte zu einem deutlichen Minus im Zinsergebnis.

Die Europäische Zentralbank (EZB) verzeichnete ebenfalls einen Rekordverlust von 7,9 Milliarden Euro im Jahr 2024, was das zweite Minusjahr in Folge und das höchste Minus in ihrer Geschichte darstellt. Trotz dieser Herausforderungen betonte Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Mauderer die Solidität der Bundesbank-Bilanz. Die Goldreserven der Bundesbank sind aufgrund des gestiegenen Goldpreises deutlich wertvoller geworden.

Das Hauptziel von Notenbanken wie der EZB und der Bundesbank ist die Sicherung stabiler Preise und damit einer stabilen Währung. Die Inflation im Euroraum soll mittelfristig bei 2,0 Prozent liegen, um dieses Ziel zu erreichen. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte sich zuversichtlich, dass diese Marke in diesem Jahr erreicht wird. Dies könnte die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigen.

Die Bundesbank rechnet mit einer nachhaltigen Rückkehr zur Zwei-Prozent-Marke in Deutschland im Jahr 2026. Trotz dieser Prognosen wird es keine Überweisung aus Frankfurt für den Bundesfinanzminister geben. Über Jahre hinweg war ein Bundesbankgewinn von 2,5 Milliarden Euro im Bundeshaushalt eingeplant. Doch die aktuelle finanzielle Lage erfordert ein Umdenken.

Insgesamt stellt der Verlust der Bundesbank eine ernste Herausforderung dar, die eine sorgfältige Finanzplanung erfordert. Die Auswirkungen der Zinswende und die volatilen Finanzmärkte haben die Stabilität der Bundesbank auf die Probe gestellt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die weitere Entwicklung auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte auswirken wird.