Streiks in Düsseldorf: Arbeitsniederlegungen in Stadtverwaltung, Kliniken und Sparkassen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft nach dem Scheitern der zweiten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst am Dienstag (25.2.) zu weiteren Streiks auf, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Neben Düsseldorf sind auch Ratingen, Hilden, Erkrath, Haan und Monheim von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Mitarbeiter der Stadtverwaltungen, der Agentur für Arbeit Düsseldorf, des Jobcenter Düsseldorf, der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, der Unfallkasse NRW, der LVR-Kliniken Düsseldorf und Langenfeld, der Sana-Kliniken Düsseldorf sowie der Stadt- und Kreissparkasse Düsseldorf werden ihre Arbeit niederlegen. Auch die Düsseldorfer Schwimmbäder werden erneut betroffen sein, mit Ausnahme des Bades Schwimm’ in Bilk, das geöffnet bleibt, während alle anderen Schwimmbäder und Saunen ganztägig geschlossen bleiben.

Streikbedingte Einschränkungen in städtischen Kitas und Sparkassen

Die Gewerkschaft ver.di geht davon aus, dass viele städtische Kitas geschlossen sein werden. Zudem wird es bei städtischen Dienstleistungen sowie in den Sparkassen zu streikbedingten Einschränkungen kommen. Für die Kliniken sind jedoch Notdienste sichergestellt.

Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper, äußert ihren Unmut über die Arbeitgeber, die ein Angebot verweigern. Sie betont, dass dies ein Zeichen für fehlenden Respekt und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten sei. Angesichts der hohen Inflation der letzten Jahre fordert Peifer eine deutliche Anhebung der Löhne. Besonders die unteren und mittleren Einkommensgruppen leiden unter den hohen Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln, Energie und Miete. Daher sei auch eine soziale Komponente, sprich eine stärkere Anhebung bei den unteren Entgeltgruppen, von großer Bedeutung. Peifer betont weiter, dass der öffentliche Dienst attraktiver werden müsse, da bundesweit hunderttausende Stellen unbesetzt seien. Es fehle an Erziehern, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Busfahrern und Fachkräften in verschiedenen Berufen. Nur durch attraktive Arbeitsbedingungen könne der öffentliche Dienst dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken, argumentiert Peifer.

Forderungen von ver.di in den Tarifverhandlungen

Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr monatlich, sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um monatlich 200 Euro angehoben werden. Zudem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Arbeitsverdichtung entgegenzuwirken. Ein “Meine-Zeit-Konto” soll für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität sorgen, über das die Beschäftigten selbst verfügen können.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger des Bundes übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) sowie mit dem dbb beamtenbund und tarifunion.

Die Forderungen der Gewerkschaft ver.di spiegeln die dringende Notwendigkeit wider, die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst zu verbessern und den Beschäftigten eine angemessene Entlohnung zu gewähren. Die Streiks dienen als Mittel, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen und auf die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufmerksam zu machen.