Die potenzielle Partnerschaft zweier deutscher Fußballlegenden beim FC Bayern München

Es ist eine der größten Spekulationen in der Welt des deutschen Fußballs: Was wäre passiert, wenn Günter Netzer, einer der brillantesten Mittelfeldstrategen seiner Zeit, Seite an Seite mit Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Paul Breitner und Uli Hoeneß im Trikot des FC Bayern München aufgelaufen wäre? Diese Frage wirft einen faszinierenden Blick auf ein “Was-wäre-wenn”-Szenario, das beinahe Wirklichkeit geworden wäre.

Die Enthüllung stammt aus dem aktuellen Bayern-Magazin “51”, in dem Günter Netzer eine bemerkenswerte Anekdote aus dem Jahr 1973 preisgibt. Der damalige Manager des FC Bayern, Robert Schwan, hatte damals den ehrgeizigen Plan, den kürzlich zu Real Madrid gewechselten Mittelfeldspieler nach München zu holen. Bei einem Treffen in Madrid machte Schwan Netzer ein verlockendes Angebot: “Wir wollen dich verpflichten.” Netzer war überrascht von diesem Vorstoß und erwiderte: “Seid ihr noch ganz dicht? Ihr hattet zehn Jahre Zeit, mich aus Gladbach zu holen.”

Die Realität des Fußballgeschäfts kam jedoch schnell zum Vorschein. Santiago Bernabeu, der damalige Präsident von Real Madrid, sprach ein Machtwort und verhinderte den Transfer von Netzer zum FC Bayern München. Er stellte klar: “Eher sitzt Netzer die drei Jahre seines Vertrags neben mir und schaut sich so unsere Spiele an.” Somit blieb Netzer in Madrid, wo er in den folgenden Jahren große Erfolge feierte.

Obwohl Netzer keine Bedauern über seinen Verbleib bei Real Madrid äußert, gesteht er, dass die Vorstellung, das Trikot des FC Bayern zu tragen, ihn gereizt hätte. Rückblickend erklärte er: “Das wäre natürlich ein Traum gewesen.” Doch Zweifel, ob er wirklich in das Team gepasst hätte, bleiben bestehen. Gerüchten zufolge hatte der damalige Präsident des FC Bayern, Wilhelm Neudecker, Vorbehalte gegen Netzers lange Haare. Netzer selbst reflektiert: “Gott sei Dank habe ich den Ball vernünftig getroffen, sonst hätten sie mich bei meinen Eskapaden zum Teufel gejagt.”

Trotz dieser verpassten Gelegenheit bewundert Netzer den FC Bayern München bis heute. Für ihn verkörpert der Verein eine Entwicklung im Weltfußball, die seinesgleichen sucht. Besonders beeindruckt ihn das bayerische Selbstverständnis, das im Slogan “Mia san mia” Ausdruck findet. Netzer betont: “‘Mia san mia’ ist ein Statement, das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ausdrückt.” Er schätzt die Authentizität des Vereins und dessen Fähigkeit, den Slogan nicht nur als leere Phrase, sondern als gelebtes Motto zu etablieren.

Der ehemalige Weltklasse-Spielmacher wünscht sich, dass der deutsche Fußball weiterhin stolz auf sein Flaggschiff, den FC Bayern München, sein kann. Für ihn ist dieser Verein ein Geschenk für die Bundesliga und alle Fußballfans, unabhängig von Rivalitäten. Der FC Bayern verkörpert für Netzer die Essenz des deutschen Fußballs und soll auch in Zukunft als Aushängeschild dienen.

In einer Welt voller unerfüllter Träume und verpasster Gelegenheiten bleibt die Vorstellung, wie Günter Netzer Seite an Seite mit den Legenden des FC Bayern München gespielt hätte, eine faszinierende Spekulation. Man kann sich nur vorstellen, wie diese potenzielle Partnerschaft den Lauf der Fußballgeschichte verändert hätte. Doch am Ende bleibt sie als eine der vielen “Was-wäre-wenn”-Geschichten im Gedächtnis der Fans, die von einer anderen Realität träumen.