Mahnwache für die getöteten Geiseln an der Synagoge in Düsseldorf Golzheim: Ein bewegendes Gedenken
Am Donnerstagabend (20.2.) versammelten sich auf dem Paul-Spiegel-Platz vor der Synagoge in Düsseldorf Golzheim zahlreiche Menschen, um an einer Mahnwache teilzunehmen. Die Jüdische Gemeinde hatte zu diesem bewegenden Anlass eingeladen, um der vier getöteten Geiseln zu gedenken, deren Leichen von der Hamas am Morgen übergeben worden waren. Unter den Teilnehmern befanden sich auch der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Oded Horowitz, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und der Rabbiner, die den Familien ihr tiefstes Beileid aussprachen.
Die Tragödie, die sich hinter diesen Namen verbirgt, ist herzzerreißend: Ariel, Kfir und Shiri Bibas sowie Oded Lifshitz sind die Namen der vier getöteten Geiseln. Die beiden Jungen, im Alter von vier Jahren und 9 Monaten, wurden gemeinsam mit ihrer Mutter Shiri und ihrem Vater bei einem brutalen Hamas-Angriff am 7. Oktober aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Bei diesem grausamen Vorfall wurden auch weitere Angehörige getötet. Es ist besonders erschütternd zu erfahren, dass Mutter und Kinder nicht nur die israelische, sondern auch die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Der Vater Yarden wurde erst vor knapp drei Wochen freigelassen, nachdem er getrennt von seiner Familie gefangen gehalten worden war. Seine Rückkehr war von Schmerz und Trauer geprägt, da er nun nur noch die Leichen seiner Familie in Empfang nehmen kann.
Die emotionsgeladene Atmosphäre vor der Synagoge wurde durch die Inszenierung der Übergabe der Leichen durch die Hamas noch verstärkt. Auf einer Bühne in einer Stadt im Süden des Gazastreifens wurden die Särge aufgereiht, umgeben von vermummten und bewaffneten Hamas-Kämpfern. Ein großes Plakat mit einer verhöhnenden Darstellung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sorgte für zusätzliche Entrüstung und Trauer.
Der Regen, der während der Mahnwache einsetzte, spiegelte die Tränen und das Leid wider, das die Menschen vor der Synagoge empfanden. Kerzen wurden entzündet, Blumen niedergelegt und Luftballons stiegen in die Luft als letzter Gruß für die unschuldigen Kinder, die viel zu früh aus dem Leben gerissen wurden.
Einheit in der Trauer: Gemeinsam gedenken und Hoffnung schenken
Trotz des tiefen Schmerzes und der Trauer, die an diesem Abend spürbar waren, war auch ein Hauch von Einheit und Solidarität zu spüren. Über hundert Menschen waren zusammengekommen, um ihre Anteilnahme zu zeigen und den Familien der Opfer in ihrer schweren Stunde beizustehen. Kerzen und Blumen waren nicht nur symbolische Gesten, sondern Ausdruck einer gemeinsamen Trauer und des Miteinanders in schweren Zeiten.
Bürgermeisterin Zepuntke richtete bewegende Worte an die Versammelten, die sich in dieser schwierigen Situation vereint fühlten. Ihre Worte hallten über den Platz, begleitet von den leisen Tönen der Kerzen und dem leisen Regen, der auf die Trauernden niederfiel. Es war ein Moment der Stille und des Innehaltens, um den unschuldigen Opfern zu gedenken und gemeinsam Kraft für die Zukunft zu schöpfen.
Ein Appell für Frieden und Versöhnung: Der Weg nach vorne
Inmitten der Dunkelheit und des Schmerzes, der an diesem Abend über Düsseldorf lag, gab es auch einen Funken Hoffnung. Die Mahnwache war nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch ein Appell für Frieden und Versöhnung. Die unschuldigen Opfer sollten nicht umsonst gestorben sein, sondern als Mahnung dienen, sich für eine bessere und friedlichere Zukunft einzusetzen.
Die Worte der Redner und die Gesten der Trauernden waren ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts, die in schweren Zeiten so wichtig sind. Die Menschen vor der Synagoge, vereint in ihrer Trauer und ihrem Schmerz, waren ein Beweis für die Stärke der Gemeinschaft und die Macht der Menschlichkeit.
Das Gedenken an die getöteten Geiseln wird noch lange in den Herzen der Menschen von Düsseldorf und darüber hinaus nachklingen. Möge ihr tragischer Tod nicht umsonst gewesen sein, sondern uns alle dazu inspirieren, uns für Frieden, Versöhnung und Einheit einzusetzen. Denn nur gemeinsam können wir die Dunkelheit überwinden und das Licht der Hoffnung und des Mitgefühls in die Welt tragen.