Die Münchner Stammstrecke, ein lebenswichtiger Verkehrsknotenpunkt für S-Bahn-Nutzer, steht erneut vor massiven Einschränkungen. Die Deutsche Bahn plant umfangreiche Abnahmetests für das neue elektronische Stellwerk am Ostbahnhof, was zu Streckensperrungen und Fahrplanänderungen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden führen wird. Diese Herausforderungen sorgen für Unmut bei den Fahrgästen, aber auch für Verständnis für die notwendigen Bauarbeiten.
Ab dem 22. Februar an den Wochenenden 22./23. Februar, 1. /2. März sowie 8./9. März werden die S-Bahnen auf der Stammstrecke samstags und sonntags von 4 Uhr bis 16 Uhr stark eingeschränkt sein. Nur eine Linie wird die gesamte Stammstrecke durchfahren, während andere Linien vorzeitig enden oder verkürzte Routen haben. Dies bedeutet, dass Fahrgäste mit Verzögerungen und Zugausfällen rechnen müssen.
Die Testarbeiten am neuen Stellwerk am Ostbahnhof begannen bereits im November letzten Jahres und sollen im Juni abgeschlossen sein. Die Bahn war ursprünglich darauf aus, das Stellwerk im Sommer 2024 in Betrieb zu nehmen, doch Verzögerungen führten zu einem neuen Zeitplan für diesen Sommer. Die Bauarbeiten sind Teil des Sanierungsprogramms “S3”, das darauf abzielt, veraltete und störanfällige Infrastrukturen zu modernisieren und die Resilienz des Netzes bis 2027 zu verbessern.
Während die Bahn betont, dass die Innenstadt trotz der Einschränkungen weiterhin erreichbar sein wird, haben die Bauarbeiten Auswirkungen auf die normale Streckenführung. Es wird einen Busersatzverkehr zwischen Ostbahnhof und Trudering geben, sowie alternativen Verkehr im MVV-Netzwerk, darunter Regionalzüge und die U-Bahn-Linie U5 im Innenstadtbereich.
Andreas Barth vom Fahrgastverband Pro Bahn äußerte Bedenken hinsichtlich der Kommunikation seitens der Deutschen Bahn und des Ersatzkonzepts für die Bauarbeiten. Er bemängelte den Zeitpunkt der Sperrungen in Kombination mit anderen Baumaßnahmen und forderte eine bessere Informationspolitik seitens des Unternehmens. Zudem kritisierte er das als unzureichend empfundene Ersatzkonzept mit nur einer zusätzlichen Busverbindung.
Die Bauarbeiten werden auch in Zukunft zu weiteren Einschränkungen führen, wie angekündigt wurde. Die Bahngesellschaft empfiehlt den Fahrgästen, sich über die Fahrplanauskunft in den Apps, auf der Webseite oder am Automaten zu informieren. Trotz der Unannehmlichkeiten betonen sie, dass die Modernisierung der Infrastruktur letztendlich zu einem verbesserten und zuverlässigeren Bahnnetz führen wird.