94-jährige Paula Hilsemer triumphiert über Eigenbedarfskündigung in Köln

In einer unerwarteten Wendung wurde die 94-jährige Paula Hilsemer vor einer drohenden Zwangsräumung gerettet, als ihre Vermieterin überraschend ihre Eigenbedarfskündigung zurückzog. Die Kölnerin, die Weihnachten mit der schmerzlichen Nachricht konfrontiert wurde, dass sie nach 70 Jahren aus ihrer geliebten Wohnung ausziehen sollte, kann nun aufatmen und in ihrem vertrauten Heim bleiben.

Paula Hilsemer, eine Ikone in Köln-Mülheim, war in größter Sorge, als sie die Kündigung erhielt. Doch dank der Unterstützung von Kalle Gerigk, einem bekannten Wohnungsaktivisten in Köln, der sich für die Rechte von Mietern einsetzt, erhielt sie unerwartet eine zweite Chance. Gerigk, der die Seniorin in den letzten Monaten begleitet und rechtlich beraten hat, war überglücklich über die positive Entwicklung. “Wir waren beide erst einmal sprachlos”, erzählt er, als sie die gute Nachricht erhielten.

Die Vermieterin aus Freiburg, die die Kündigung ohne Bedauern an Heiligabend zugestellt hatte, hat nun offiziell auf die Räumungsklage verzichtet, womit Paula Hilsemer ihr geliebtes Zuhause behalten kann. Diese Entscheidung hat nicht nur die betroffene Seniorin und ihren Unterstützer Gerigk erleichtert, sondern auch eine Welle der Solidarität in den sozialen Medien ausgelöst. Unter dem Hashtag “Paula bleibt” hat Gerigk eine Petition gestartet, die bereits 50.000 Unterschriften gesammelt hat und auf die Missstände von Eigenbedarfskündigungen für ältere Menschen aufmerksam macht.

“Paula steht stellvertretend für viele ältere Menschen, deren Leben durch Eigenbedarfskündigungen zerstört werden kann”, erklärt Gerigk. “Niemand sollte in einem fortgeschrittenen Alter ohne Wohnung dastehen – besonders nicht, wenn die Wohnung über Jahrzehnte zu einem Zuhause geworden ist.” Die Petition soll nun im Bundestag eingereicht werden, um langfristige Lösungen für dieses drängende Problem zu finden.

Die Vermieterin, die anscheinend nicht mit der öffentlichen Aufmerksamkeit gerechnet hatte, äußerte ihre Sorge um ihren Vater, der von Unterstützern von Paula Hilsemer kontaktiert worden war. Trotzdem weigerte sie sich, im Januar ein Statement abzugeben und beendete das Gespräch abrupt. Paula Hilsemer hingegen plant nun, ihren 95. Geburtstag im Sommer in ihrem langjährigen Zuhause zu feiern, dankbar für die Unterstützung und die unerwartete Kehrtwende in ihrem Leben.

Die Geschichte von Paula Hilsemer ist ein Beispiel dafür, wie Gemeinschaft und Solidarität eine positive Veränderung bewirken können. Es ist ein Sieg für die Menschenrechte und ein Aufruf, sich für die Schwächsten in unserer Gesellschaft einzusetzen. Paula bleibt – und mit ihr die Hoffnung auf eine gerechtere Zukunft für alle.