Ein neuer Regionalzughalt am Kolumbusplatz: Die Forderung des Münchner Stadtrats
München – Der Münchner Stadtrat hat eine ehrgeizige Forderung: Einen neuen Regionalzughalt am Kolumbusplatz. Was zunächst wie eine praktische Lösung für Pendler von und nach Rosenheim erscheint, hat jedoch größere Ziele im Münchner Rathaus. Die SPD hat einen Antrag eingereicht, der die Schaffung eines provisorischen Bahnsteigs am Kolumbusplatz vorsieht. Diese Idee ist nicht neu und wurde bereits 2020 von Wolfram Liebscher vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) aufgegriffen. Sowohl die Grünen als auch die CSU im Stadtrat haben sich für diesen Vorschlag ausgesprochen, ohne jedoch eine abschließende Beschlussvorlage vorgelegt zu haben.
Die Vision des neuen Regionalzughalts
Die Umsetzung dieses Vorhabens soll in Form eines Provisoriums erfolgen, was die Realisierung beschleunigen könnte. Statt eines aufwendigen betonierten Bahnsteigs mit Aufzügen würde zunächst ein Stahlgerüst errichtet werden. Dies würde auch das langwierige Planfeststellungsverfahren umgehen, wie Liebscher vom VCD betont. Aktuell passieren bereits Züge aus Rosenheim den Kolumbusplatz, ohne dass Fahrgäste dort aussteigen können. Durch den neuen Halt könnten Pendler bis zu 15 Minuten Reisezeit einsparen, da ein Umstieg auf U-Bahn oder Bus entfallen würde.
Der Ausbau des S-Bahn-Netzes
Die Vision von Wolfram Liebscher sieht vor, dass der neue Bahnsteig am Kolumbusplatz aus verschiedenen Richtungen erreichbar sein soll. Sowohl vom Ostfriedhof als auch vom Kolumbusplatz aus sollen Fahrgäste den Halt erreichen können. Die Bahn plant bereits einen weiteren Regionalzughalt an der Poccistraße, der Teil eines möglichen Südrings für die S-Bahn sein könnte. Dieser Ring würde das S-Bahn-Netz in München erweitern und sowohl im Süden als auch im Norden der Stadt neue Haltestellen hinzufügen.
Die Schaffung eines neuen Regionalzughalts am Kolumbusplatz könnte also langfristig zu einer verbesserten Infrastruktur für Pendler in München führen. Die Hoffnung auf schnellere Verbindungen und effizientere Streckenführungen ist groß, sowohl bei den politischen Entscheidungsträgern als auch bei den Fahrgästen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Vorschlag weiterentwickeln wird und ob die Realisierung tatsächlich den gewünschten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger Münchens bringen wird.