Auto fährt in Ver.di-Demonstration in München: Fast 30 Verletzte – Söder und Faeser sprechen von Anschlag

In einem beunruhigenden Vorfall ist ein Auto am 13. Februar in eine Ver.di-Demonstration in der Münchner Innenstadt gerast, wobei mindestens 28 Menschen verletzt wurden, darunter auch Kinder. Die Polizei konnte den Fahrzeugführer vor Ort festnehmen, und es handelt sich dabei um einen afghanischen Flüchtling. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte bei einer Pressekonferenz, dass es sich mutmaßlich um einen Anschlag handelt, eine Ansicht, die auch von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geteilt wird. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) forderte die Abschiebung des Täters.

Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs an der Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße. Fotos vom Tatort zeigen einen stark beschädigten Mini Cooper und zahlreiche Rettungsfahrzeuge, darunter auch Hubschrauber im Einsatz. Der Tatverdächtige, Farhad N., ist afghanischer Staatsbürger und soll in der Vergangenheit islamistische Äußerungen online gemacht haben. Er kam 2016 nach Deutschland, sein Asylantrag wurde jedoch abgelehnt, und zuletzt lebte er mit einer Duldung im Land.

Die Generalstaatsanwaltschaft München bestätigte, dass die Ermittlungen von der bayerischen Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus übernommen wurden, da es Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund der Tat gibt. Die Bundesanwaltschaft in Berlin hat den Fall bisher nicht übernommen.

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich am Donnerstagnachmittag bestürzt über den Vorfall und forderte eine konsequente Bestrafung des Täters sowie seine Abschiebung. Bayerns Ministerpräsident Söder stellte den Vorfall in Zusammenhang mit ähnlichen Angriffen in Aschaffenburg und Magdeburg und betonte die Dringlichkeit einer konsequenten Reaktion auf solche Taten.

Die Demonstration, in die das Auto fuhr, war ein Ver.di-Zug im Zusammenhang mit einem Warnstreik der Erzieher*innen. Der Ver.di-Vorsitzende Frank Werneke äußerte sich bestürzt über den Vorfall und dankte den Sicherheits- und Rettungskräften. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zeigte ebenfalls Mitgefühl mit den Opfern.

Der Vorfall wirft auch Fragen zum Polizeieinsatz auf, da in München aufgrund der laufenden Sicherheitskonferenz eine erhöhte Alarmbereitschaft herrscht. Es wird diskutiert, warum der Täter hinter einem Polizeiwagen herfuhr und dann plötzlich beschleunigte, um in die Menschenmenge zu fahren.

Die Situation bleibt weiterhin im Fokus, und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um die Hintergründe des Angriffs und die Motive des Täters zu klären. Die Gesellschaft ist geschockt über diese Gewalttat und sucht nach Antworten, wie solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden können.