Hamas kündigt Stopp der Geiselfreilassungen an – Welche Auswirkungen hat das?
Die islamistische Hamas hat angekündigt, die Freilassung von Geiseln vorerst auszusetzen. Diese Entscheidung könnte die fragile Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen gefährden. Der für diesen Samstag geplante Freilassungstermin israelischer Geiseln wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Hamas-Sprecher Abu Obeida begründete dies mit angeblichen Verstößen Israels gegen die ausgehandelte Waffenruhe.
Israel reagiert auf die Ankündigung der Hamas mit höchster Alarmbereitschaft und hat die Armee in erhöhte Bereitschaft versetzt. Die Extremisten sollten eigentlich am kommenden Samstag drei weitere Geiseln freilassen, doch dies wird erst geschehen, wenn Israel sich wieder an die Vereinbarungen hält, so Obeida. Trotz der aktuellen Situation betonte er, dass die Hamas grundsätzlich zu den Abmachungen über die Waffenruhe und den Gefangenenaustausch steht.
Die Hamas wirft Israel vor, die Waffenruhe-Vereinbarung zu verletzen, indem es die Rückkehr von Vertriebenen verzögert, Feuer eröffnet und die Hilfsgüterlieferungen behindert. Die israelische Armee verteidigt ihr Handeln mit dem Argument, dass Verdächtige sich den Stellungen genähert und auf Warnschüsse nicht reagiert hätten. Beide Seiten weisen sich gegenseitig Verstöße vor.
Experten warnen vor einer Eskalation der Situation, da die Zeit drängt, um alle Geiseln aus dieser schrecklichen Lage zu befreien. Die Angehörigen der Geiseln rufen die vermittelnden Länder, darunter die USA, Katar und Ägypten, um Unterstützung an. Sie appellieren an die Aufrechterhaltung der Bedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Abkommens.
Die Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe sollten bereits laufen, doch die Hamas beschuldigt Israel, den Prozess zu verzögern und nicht am Ende des Konflikts interessiert zu sein. In der israelischen Regierung gibt es Stimmen, die einen weiteren Krieg gegen die Hamas fordern. US-Präsident Donald Trump hat mit seinem Plan, die Gaza-Bewohner in andere Länder umzusiedeln, zusätzlich Unruhe ausgelöst. Diese Umsiedlungspläne werden von den Palästinensern, anderen arabischen Staaten und westlichen Verbündeten Israels abgelehnt.
Der Nahostkonflikt bleibt somit weiterhin hochkomplex und brisant. Die Zukunft der Waffenruhe und die Freilassung der restlichen Geiseln hängen von den Entwicklungen und Verhandlungen der kommenden Tage ab. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Gazastreifen weiterentwickeln wird.