Ausstellung „Freigeist Jacques Tilly“ im Stadtmuseum Düsseldorf – Ein Blick auf den Künstler hinter den Mottowagen
Die Ausstellung, die am vergangenen Sonntag im Stadtmuseum Düsseldorf eröffnet wurde, wirft einen faszinierenden Blick auf den renommierten Künstler und Freigeist Jacques Tilly. Bereits seit zehn Jahren hegte Dr. Susanne Anne, die Direktorin des Stadtmuseums, die Idee, den Künstler zu ehren, der mit seinen kreativen Werken die Landeshauptstadt weltweit bekannt gemacht hat. Zum 200. Geburtstag des Karnevals in Düsseldorf sollte die Ausstellung nicht nur Tillys berühmte Mottowagen, sondern auch seine vielfältigen künstlerischen Facetten präsentieren.
Eine persönliche Reise durch die Kindheit von Jacques Tilly
Gemeinsam mit Jacques Tilly konzipierte Dr. Susanne Anne die Ausstellung, die den Künstler nicht nur als Karnevalskünstler, sondern auch als Mensch und Schöpfer hinter den Werken zeigt. Die Besucher*innen können einen Einblick in Tillys Kindheit und frühe künstlerische Schaffenskraft erhalten. Eine besondere Entdeckung waren die Erstlingswerke des Künstlers, die von seinen Eltern sorgfältig aufbewahrt wurden. Tilly, der immer noch in seinem Elternhaus lebt, konnte durch die Sichtung alter Kisten und Schachteln zahlreiche Erinnerungen zurückgewinnen. Besonders beeindruckend war die Sammlung seiner frühen Werke, die dem Stadtmuseum vermacht wurden, darunter auch die kleine Skulptur der nimmersatten Raupen, die symbolisch die Demokratie anknabbern.
Die politische Satire von Jacques Tilly
Bei der Betrachtung seiner älteren Werke werden die Besucher*innen feststellen, dass viele Werke von Jacques Tilly eine erschreckende Aktualität aufweisen. Neben satirischen Darstellungen von Politikern wie dem amerikanischen Präsidenten Trump, deckt Tilly mit seinen Werken immer wieder gesellschaftliche Missstände auf. Sein Werk “Putin in der Blutbadewanne”, das 2023 als Mottowagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug zu sehen war, unterstreicht Tillys unerschütterliche Haltung als Freigeist und Satiriker. Die Ausstellung präsentiert dieses Werk in drei Teilen, da es zu groß war, um in einem Stück ausgestellt zu werden.
Die Kontroverse um Tillys Mottowagen
Jacques Tillys künstlerische Darstellungen sorgen immer wieder für Kontroversen und Anfeindungen. Der Künstler wird bedroht und verklagt für seine Werke, die von Gegnern als zu drastisch empfunden werden. Bis zum Jahr 2000 gab es regelmäßig Diskussionen vor dem Rosenmontag, da Kritiker Änderungen oder Unterlassungen seiner Mottowagen verlangten. Seit 25 Jahren bleiben die Motive jedoch bis zum Morgen des Rosenmontag geheim und entfalten erst dann ihre volle Brisanz, zu spät für Unterlassungsklagen.
Die Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf
Die beeindruckende Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf umfasst 500 Exponate und ist noch bis zum 10. August zu sehen. Besucher*innen haben die Möglichkeit, dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr die Werke von Jacques Tilly zu bewundern. Führungen und Veranstaltungen können nach Vereinbarung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten gebucht werden. Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 2 Euro, und für Besucher bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Eine besondere Aktion bietet die Happy Hour mit freiem Eintritt von Dienstag bis Samstag von 17 bis 18 Uhr. Sonntags ist der Eintritt für alle Besucher frei.
Eine unvergessliche Begegnung mit Tillys Werken
Die Ausstellung „Freigeist Jacques Tilly“ im Stadtmuseum Düsseldorf verspricht eine faszinierende Reise durch das Schaffen eines der bekanntesten Karnevalskünstler Deutschlands. Von politischer Satire bis hin zu gesellschaftskritischen Werken bietet die Ausstellung einen umfassenden Einblick in die vielseitige Welt von Jacques Tilly. Tauchen Sie ein in die Welt des Künstlers und lassen Sie sich von seinen einzigartigen Werken begeistern.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website des Stadtmuseums Düsseldorf unter www.duesseldorf.de/stadtmuseum. Skulpturen und weitere Ausstellungsstücke können auch erworben werden. Preise stehen nicht an den Ausstellungsstücken, können aber vor Ort erfragt werden.