In der Düsseldorfer Altstadt, genauer gesagt auf der Bolker Straße, befindet sich der “Weiße Bär”, eine Kultkneipe, die für ihre Hard Rock-Atmosphäre bekannt ist. Seit einigen Wochen gibt es hier jedoch eine kleine Revolution, die das Herz der längsten Theke der Welt höher schlagen lässt. Peter Schilden, der Besitzer dieser legendären Kneipe, hat kürzlich in eine Selbstzapfanlage investiert, an der sich die Gäste bedienen können. Eine Innovation, die sowohl für die Stammgäste als auch für den Kneipenbesitzer eine interessante Neuerung darstellt.

Die Idee hinter dieser Neuerung geht auf den allgegenwärtigen Personalmangel zurück, der auch Schilden und sein Team betrifft. “Wir haben einfach nicht genug Personal, um den Laden am Laufen zu halten”, erklärt der Wirt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat er etwa 20.000 Euro in einen Roboter-Kellner investiert, der als stummer Diener fungiert. Dieser Roboter ist mit einer Selbstbedienungsanlage verbunden, an der die Gäste ihr Bier eigenständig zapfen können. Über einen Touchscreen können sie verschiedene Biersorten und -größen bestellen, die dann mit einer EC-Karte am Terminal bezahlt werden. Anschließend können die Gäste sich ihren Becher nehmen und ihr Bier an der Zapfsäule selbst einschenken. Eine selbsterklärende und unterhaltsame Art, sein Getränk zu genießen – wenn alles reibungslos funktioniert.

Die Reaktionen der Gäste auf diese neue Art der Bedienung sind gemischt. Einige sind skeptisch und finden es ungewohnt, ihr Bier selbst zu zapfen, während andere, besonders internationale Gäste, begeistert von der modernen Technologie sind. Schilden erzählt von einem Urlaub in Südfrankreich, wo er bereits vor zehn Jahren per Touchscreen getankt hat und betont, dass Deutschland in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf hat. Trotzdem ist es wichtig zu erwähnen, dass der Roboter-Kellner kein Ersatz für das bestehende Personal ist, sondern eine Ergänzung darstellt. Er soll das Team entlasten, aber die Gäste haben immer noch die Möglichkeit, traditionell an der Theke zu bestellen und bar zu bezahlen.

Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist, dass der Automat dem Personal kein Trinkgeld wegnimmt, da er damit nichts anfangen kann. So bleibt den Mitarbeitern diese zusätzliche Belohnung für ihren Service erhalten. Die „Weiße Bär“ Kneipe hat ihre Öffnungszeiten mittwochs und donnerstags von 14 bis 1 Uhr, freitags von 14 bis 3 Uhr und sonntags von 12 bis 3 Uhr. Ein Ort, der nicht nur für sein Rock’n’Roll-Flair bekannt ist, sondern nun auch für seine innovative Selbstbedienungsanlage.

Peter Schilden hebt hervor, dass diese Neuerung nicht nur eine Lösung für den aktuellen Personalmangel darstellt, sondern auch dazu beiträgt, die Kneipe für die Zukunft zu rüsten. Es ist ein Schritt in Richtung Modernisierung und Anpassung an die sich ständig verändernden Bedürfnisse der Gäste. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, die zeigt, dass Tradition und Innovation durchaus Hand in Hand gehen können. Also, wer Lust auf ein selbstgezapftes Bier in einem einzigartigen Rock’n’Roll-Ambiente hat, sollte dem „Weißen Bär“ einen Besuch abstatten und sich selbst von der Zukunft der Gastronomie überzeugen.