Die Auswirkungen von Migrant:innen auf die Bundestagswahl: Der Trump-Effekt
Warum gibt es Migrant:innen in Deutschland, die der AfD ihre Stimme geben? Diese Frage wirft einen Blick auf die tiefgreifenden sozialen und politischen Dynamiken, die auch in den USA zu beobachten sind. Ein Beispiel dafür ist Arian Berisha (Name geändert), ein 38-jähriger Mann mit Einwanderungsgeschichte, der mit seiner Familie in Nordrhein-Westfalen lebt und im öffentlichen Dienst arbeitet. Trotz seiner vergleichsweise stabilen Situation wählt er die AfD – eine Entscheidung, die auf den ersten Blick verwirrend erscheinen mag, aber bei genauerer Betrachtung tiefere Wurzeln hat.
Ein Rückblick in die USA zeigt, dass viele Menschen, darunter Frauen, Schwarze, Latinos und Latinas, Hispanics und Eingewanderte, Donald Trump gewählt haben, obwohl seine autoritären, rassistischen und frauenfeindlichen Ansichten offensichtlich waren. Dies wirft die Frage auf, ob diese Wähler:innen alle Rassisten und Sexisten sind. Eine mögliche Antwort darauf liegt in den wirtschaftlichen Verhältnissen und dem Thema der “illegalen Migration”.
In den USA begann unter Präsident Ronald Reagan ein kontinuierlicher Abbau des Sozialstaats und eine massive Umverteilung von unten nach oben. Dies führte zu einer strukturellen Benachteiligung der arbeitenden Bevölkerung, die sich in der Wahl von Donald Trump ausdrückte. Ähnliche Muster lassen sich auch in Deutschland beobachten, wo die Vermögensungleichheit fast so hoch ist wie in den USA.
Die Vermögensverteilung in Deutschland ist stark ungleich, was hauptsächlich auf Steuerprivilegien für Vermögende zurückzuführen ist. Während Menschen wie Arian Berisha einen erheblichen Teil ihres Einkommens an den Staat abgeben müssen, können Vermögende oft mit minimalen Steuersätzen davonkommen. Diese strukturelle Benachteiligung führt zu Frustration und Enttäuschung bei vielen Menschen, die sich von den etablierten Parteien im Stich gelassen fühlen.
Die AfD nutzt diese Unzufriedenheit geschickt aus, indem sie sich als Stimme der “kleinen Leute” inszeniert und die Schuld für die Probleme der arbeitenden Bevölkerung auf Migrant:innen und Sozialleistungsempfänger:innen abwälzt. Trotzdem ist es wichtig zu verstehen, dass die AfD keine Lösungen anbietet, sondern lediglich Spaltung, Hass und Macht anstrebt.
Es gibt Menschen, die argumentieren, dass es keine Entschuldigung dafür gibt, eine Partei mit menschenverachtenden Ansichten zu wählen. Dennoch zeigt die Unterstützung für die AfD, dass strukturelle Ungleichheit und politische Entfremdung ernsthafte Probleme darstellen, die nicht ignoriert werden können. Eine Demokratie kann auf Dauer nicht bestehen, wenn ein großer Teil der Bevölkerung systematisch benachteiligt wird.
Es ist daher entscheidend, dass grundlegende Veränderungen in der politischen Landschaft und der Wirtschaftsordnung vorgenommen werden, um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken. Nur so kann verhindert werden, dass das Symptom, das die AfD darstellt, sich weiter verschlimmert und die Gesellschaft spaltet.
Die Geschichte von Arian Berisha und anderen Menschen wie ihm verdeutlicht die drängende Notwendigkeit einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft, in der alle Bürger:innen die gleichen Chancen und Rechte haben. Es liegt an uns allen, aktiv daran zu arbeiten, eine solche Zukunft zu gestalten.
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