Windesheim, ein beschauliches Dorf mit nur 1.800 Einwohnern, befindet sich in einem Zustand der Angst und Unsicherheit aufgrund eines afghanischen Geflüchteten, der wiederholt aggressives Verhalten gezeigt hat und trotz Ausreisepflicht frei herumläuft. Seine Überwachung verursacht dem Staat monatliche Kosten von 40.000 Euro, während die Bewohner von Windesheim mit den Konsequenzen seines Verhaltens zu kämpfen haben.

Eltern in Sorge: Kinder bleiben zu Hause

In einer Unterkunft in der Nähe soll der Mann wiederholt randaliert haben, was zu Besorgnis bei Anwohnern wie Gürsel Mutlo führt. Mutlo, der seit über 50 Jahren in Windesheim lebt, berichtet von der allgemeinen Unruhe unter den älteren Bewohnern des Dorfes. „Da sind ja alles nur alte Leute, die hier wohnen“, sagt er. „Die fühlen sich alle etwas unwohl.“ Die Eltern sind so besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder, dass sie diese nicht mehr in die nahegelegene Kita bringen. Sogar eine Kinderfaschingsveranstaltung musste aufgrund der Bedenken abgesagt werden.

Behörden in der Zwickmühle: Abschiebung nicht möglich

Die Situation eskaliert weiter, als der Afghane im September 2023 in eine Dreier-WG in Rüdesheim untergebracht wird. Hier zeigt er erneut aggressives Verhalten, indem er seine Mitbewohner in den frühen Morgenstunden weckt und sie zwingt, korrekt zu beten. Nachdem er sich ausgesperrt hat, beginnt er, Scheiben einzuschlagen. Als Reaktion darauf wird der Flüchtling in eine Notunterkunft in Windesheim verlegt, wo er erneut gewalttätig wird. Der Landkreis stellt daraufhin zwei Sicherheitskräfte ein, um ihn rund um die Uhr zu überwachen – ein kostspieliger Einsatz in Höhe von 40.000 Euro pro Monat.

Die Landrätin Bettina Dickes (CDU) steht vor einem Dilemma, da der Afghane ausreisepflichtig ist, seinen Pass jedoch entsorgt hat. Dies erschwert eine Abschiebung erheblich. Obwohl der Flüchtling laut der Psychiatrie nicht als gemeingefährlich eingestuft wird, bleiben die Bewohner von Windesheim in Sorge. Dickes erklärt: „Die Einzigen, die uns tatsächlich helfen könnten, das wäre die Bundesregierung mit einem Charterflug nach Afghanistan.“ Doch selbst wenn dies möglich wäre, ist fraglich, ob die Taliban den Flüchtling ohne gültigen Pass akzeptieren würden. Eine Lösung des Problems ist derzeit nicht in Sicht, während die Bewohner von Windesheim weiterhin unter der Unsicherheit leiden.

In einer Zeit, in der die Diskussion um Flüchtlinge und ihre Integration in die Gesellschaft immer präsent ist, zeigt der Fall des afghanischen Geflüchteten in Windesheim die Herausforderungen und Komplexitäten, denen sowohl die Behörden als auch die Bewohner des Dorfes gegenüberstehen. Die Angst und Unsicherheit, die in Windesheim herrschen, verdeutlichen die Notwendigkeit für maßgeschneiderte Lösungen, die sowohl die Sicherheit der Bevölkerung als auch die Rechte und Bedürfnisse der Geflüchteten berücksichtigen.