Enthüllung von dunklen Geheimnissen

Fast 80 Jahre nach dem Ende der Hitler-Diktatur kommen in der Schweiz immer noch düstere Fakten ans Licht, insbesondere in Bezug auf die Geschäfte mit dem nationalsozialistischen Deutschland. Ein aktueller Zwischenbericht des Haushaltsausschusses des US-Senats wirft ein neues Licht auf die untergegangene Großbank Credit Suisse und ihre Verbindungen zu den Nazis. Es werden umfangreiche Beweise für bislang unbekannte Kontoinhaber mit NS-Verbindungen enthüllt, die die Bank bis vor Kurzem vertuscht hatte.

Expertenmeinungen zur Enthüllung

Der Genfer Soziologe Jean Ziegler betont, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis weitere Machenschaften der Bank ans Licht kommen würden. Er erklärt, dass die Credit Suisse und ihre Vorgängerbanken tief in schmutzige Deals mit den Nazis verwickelt waren, von denen beide Seiten profitierten. Die Banken bereicherten sich an den Vermögen jüdischer Opfer des NS-Terrors und kauften sogar Gold auf, das von deutschen Einheiten in den besetzten Gebieten geraubt worden war. Diese Enthüllungen werfen erneut ein schiefes Licht auf den Finanzplatz Schweiz.

Die UBS und die Altlasten der Credit Suisse

Die Credit Suisse existiert nicht mehr als eigenständige Bank, da sie ab 2023 von der UBS übernommen wurde. Die Untersuchungen zu den Nazi-Verbindungen der Credit Suisse in verschiedenen Städten und Ländern dauern an, und ein Abschlussbericht wird für das Jahr 2026 erwartet. Bankenkritiker Jean Ziegler warnt, dass möglicherweise auch andere Schweizer Geldinstitute noch nicht alle Verbindungen zum Dritten Reich offengelegt haben.

Neil Barofsky und die Entdeckung von Nazi-Konten

Der Jurist Neil Barofsky leitet die Untersuchungen zu den Nazi-Verbindungen der Credit Suisse und hat bereits eine umfangreiche Datei mit Dokumenten hoher Relevanz aufgedeckt. Unter den Kontoinhabern befinden sich mutmaßliche Nazi-Mittelsmänner, darunter hochrangige Hitler-Gefolgsleute und Deutsche, die Zwangsarbeiter aus Konzentrationslagern einsetzten. Obwohl Barofsky keine Namen nennt, gibt es klare Hinweise auf die Verstrickungen der Bank mit Nazi-Verbrechern.

Der Druck auf die Credit Suisse

Die Untersuchung wurde aufgrund eines Warnhinweises des Simon Wiesenthal Centers im Jahr 2020 angestoßen, das die Credit Suisse darauf hinwies, dass sie möglicherweise Konten mit NS-Verbindungen führte. Nach anfänglichem Widerstand stimmte die Bank schließlich einer Untersuchung zu. Trotz einiger Hindernisse und dem Versuch, den Bericht unter Verschluss zu halten, musste die Credit Suisse schließlich auf Druck des US-Senats die Ergebnisse veröffentlichen.