Die Machtübernahme: Analyse von Trumps Amtseinführung
Am 20. Januar fand in Washington die Amtseinführung von Donald Trump statt, bei der er eine radikale Agenda verkündete. Während die Demokraten die friedliche Übergabe der Macht feierten, sorgten Trumps Ankündigungen für Aufsehen.
Die Überraschung in Trumps Antrittsrede
Donald Trump wurde zum zweiten Mal als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt und hielt eine Antrittsrede, die anders war als seine erste im Jahr 2017. Damals überraschte er viele, indem er nicht den Versuch unternahm, staatsmännisch zu wirken. Dies war ein erstes Anzeichen dafür, dass seine Präsidentschaft ungewöhnlich sein würde und die Demokratie der USA auf die Probe stellen könnte.
Niemand erwartete, dass Trump ein normaler Präsident sein würde, der die demokratischen Regeln respektiert. Seine Ankündigungen, darunter die Ausrufung eines nationalen Notstands an der Südgrenze, Massenabschiebungen und das Ende des Klimaschutzes, zeigten eine radikale Agenda von höchster Bedeutung.
Einigkeit per Gleichschaltung
In seiner Rede betonte Trump, dass er als “unifier” Menschen zusammenbringen wolle, obwohl er sich klar gegen diejenigen positionierte, die ihn nicht gewählt haben. Seine Behauptung, dass immer mehr Menschen sich der MAGA-Bewegung anschließen, deutete auf eine Einigkeit durch Gleichschaltung hin.
Die Anwesenheit der ehemaligen Präsidenten, die alle Trump-Gegner sind, unterstreicht die Tradition der zivilen Machtübergabe in den USA. Trotzdem fühlt es sich falsch an, sie bei einer Veranstaltung zu sehen, die nach Machtergreifung klingt.
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Bernd Pickert, Auslandsredakteur der taz, bringt seit Jahren Expertise in den Bereichen USA, Lateinamerika und Menschenrechte ein. Seine Leidenschaft für unabhängigen Journalismus zeigt sich in seinem Engagement für die taz-Genossenschaft und den taz-Podcast Bundestalk.