Ermittlungen nach Anschlag in Magdeburg: Viele Hinweise, kein Einschreiten
In Magdeburg sorgt ein erschütternder Vorfall für Aufsehen: Ein Anschlag auf den Weihnachtsmarkt hat zu sechs Todesopfern und Hunderten von Verletzten geführt. Doch was noch schockierender ist, sind die Erkenntnisse, die nach dem Anschlag ans Licht kommen. Der Täter, Taleb Abdulmohsen, war den Behörden bereits seit Jahren bekannt und fiel immer wieder mit Drohungen auf. Trotz zahlreicher Hinweise und Anzeigen schritten die Behörden nicht ein.
Behörden kannten den Täter bereits
Der Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang, präsentierte im Innenausschuss des Landtags einen Bericht, der aufzeigt, dass Abdulmohsen bereits dreizehnmal selbst Anzeige erstattet hatte und sechs Mal als Beschuldigter galt. Trotz dieser Vorfälle wurde er nie als extremistischer Gefährder eingestuft. Sowohl Politiker als auch Sicherheitskreise zweifeln an der Bewertung der Gefahr und kritisieren die mangelnde Einschätzung der Situation.
Unklare Motive und weitere Ermittlungen
Das Motiv für die Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt bleibt bis heute unklar. Abdulmohsen äußerte Verschwörungstheorien und kritisierte die Behandlung von saudi-arabischen Geflüchteten in Deutschland. Es wird auch eine psychische Erkrankung des Täters in Betracht gezogen. Die Bundesanwaltschaft hat vorerst entschieden, den Fall nicht zu übernehmen, da kein politischer Bezug erkennbar ist. Dennoch betonen Experten die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
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