Skandal um Grünen-Politiker Gelbhaar: Das Ende einer politischen Karriere
Nach Vorwürfen sexueller Belästigung wird der Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar im Kampf um das Direktmandat in Berlin-Pankow abserviert.
Berlin – Am Mittwochabend wurde der Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar nach einer parteiinternen Niederlage in Berlin-Pankow aus dem Rennen um das Direktmandat genommen. Die gut vernetzte Verkehrspolitiker unterlag der Berliner Landesabgeordneten Julia Schneider mit 127 zu 269 Stimmen bei einer Neuabstimmung über die Grünen-Direktkandidatur.
Gelbhaar akzeptierte die Entscheidung und wünschte Schneider viel Erfolg für den verbleibenden Wahlkampf. Seine Bundestagskarriere ist vorerst beendet, nachdem mehrere Frauen ihm sexuelle Belästigung und übergriffiges Verhalten vorgeworfen haben.
Absturz innerhalb weniger Wochen
Gelbhaar, der seit 2017 im Bundestag sitzt, hatte 2021 den Wahlkreis Pankow mit großem Abstand gewonnen und plante, das Mandat 2025 erneut zu holen. Doch nach Vorwürfen im Dezember verzichtete er auf eine Kampfkandidatur um Listenplatz 2 und konzentrierte sich auf sein Direktmandat. Der Vorstand seines Kreisverbands setzte jedoch eine Neuabstimmung an, die zu seinem Ausscheiden führte.
Der Politiker streitet die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen vehement ab und kündigte an, juristisch dagegen vorzugehen. Trotzdem wurde er von einer Mehrheit im Kreisverband abgewählt.
Das Geraune von der linken Verschwörung
Anwälte von Gelbhaar behaupteten, dass die Anschuldigungen politisch motiviert seien, während Vertreter der Parteilinken dies energisch zurückwiesen. Die Entscheidung des Kreisverbands führte zu Erleichterung und Spekulationen über eine Verschwörung.
Gelbhaar bleibt bei seiner Version, während Julia Schneider als neue Kandidatin ins Rennen tritt. Die beiden Vorsitzenden des Grünen-Kreisverbands Pankow äußerten sich optimistisch über die Zukunft und betonten Schneiders Stärken im Umwelt- und Klimaschutz.
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