Guangzhou Evergrande: Vom Schrecken Europas zur Pleite
Guangzhou Evergrande, einst der Schrecken Europas, steht heute vor dem Aus. Der einstige Serienmeister des chinesischen Fußballs zieht sich aufgrund finanzieller Probleme aus dem Profifußball zurück. Die Auswirkungen sind nicht nur für den Verein selbst spürbar, sondern markieren auch das Ende des großen Geldes im chinesischen Fußball.
Der schnelle Aufstieg und der jähe Absturz
Vor einigen Jahren investierten chinesische Fußballklubs wie Guangzhou Evergrande immense Summen in den Sport. Spieler und Trainer aus Europa wurden mit exorbitanten Gehältern nach China gelockt. Guangzhou Evergrande erlebte einen rasanten Aufstieg, gewann die asiatische Champions League und dominierte die chinesische Liga. Doch die finanziellen Probleme der Evergrande Group, einem Immobilienkonzern, führten zu einem abrupten Ende.
Im Jahr 2021 versiegte der Geldfluss, und der Verein musste den bitteren Gang in die Zweite Liga antreten. Eine desaströse Saison mit nur drei Siegen aus 34 Spielen besiegelte das Schicksal des einstigen Vorzeigeklubs. Die goldenen Zeiten waren vorbei, und die Realität holte den Verein ein.
Die Entkommerzialisierung und die Folgen
Die chinesische Regierung griff 2018 ein, um die Kommerzialisierung im chinesischen Fußball einzudämmen. Eine Sondersteuer für Transfers wurde eingeführt, Gehaltsobergrenzen für einheimische und ausländische Spieler festgelegt, und die Verwendung von Sponsorennamen im Vereinsnamen verboten. Diese Maßnahmen sollten die Investitionen der Klubs bremsen und den Fokus auf die Nachwuchsförderung legen.
Die Auswirkungen dieser Maßnahmen waren spürbar. Die europäischen Stars verließen die Liga, die Investoren erkannten, dass sich ihre Ausgaben nicht mehr rentierten, und Vereine wie Guangzhou Evergrande sahen sich mit existenziellen Problemen konfrontiert. Der Traum, China zur Fußballgroßmacht zu formen, schien in weite Ferne gerückt zu sein.
Ein neuer Weg für den chinesischen Fußball
Trotz des Scheiterns im Profifußball verfolgt China einen neuen Ansatz. Das Bildungsministerium hat Fußballunterricht an Tausenden von Schulen eingeführt, um Millionen von Schülern den Sport näherzubringen. Der Fokus liegt nun auf der Entwicklung des heimischen Talents und der langfristigen Stärkung des chinesischen Fußballs.
Das Beispiel von Guangzhou Evergrande zeigt, dass der Weg zum Erfolg im Fußball nicht immer über teure Transfers und ausländische Stars führt. Vielleicht liegt die Zukunft des chinesischen Fußballs in der Förderung der eigenen Talente und der nachhaltigen Entwicklung des Sports.