Ein Großteil der Soldatinnen und Soldaten im Neuburger Geschwader hat unter seiner Führung gedient und kennt ihn bis heute. Holger Neumann, mittlerweile Generalmajor, wird nun zum obersten Chef der gesamten Luftwaffe befördert. Am kommenden Dienstag wird der 56-jährige Ulmer und ehemalige Neuburger Kommodore von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) im Rahmen eines feierlichen Appells in Wunstorf zum neuen Inspekteur der Luftwaffe ernannt, wie die Bundeswehr mitteilte. Neumann tritt die Nachfolge von Generalleutnant Ingo Gerhartz an.
Derzeit ist Neumann Kommandeur der Fliegenden Verbände der Luftwaffe und im Luftwaffentruppenkommando tätig, wo er unter anderem der direkte Vorgesetzte des aktuellen Neuburger Kommodore Jürgen Schönhöfer ist. Als Kommandeur der Fliegenden Verbände hat er die Verantwortung für alle Taktischen Luftwaffengeschwader, Lufttransportverbände sowie die Ausbildungseinrichtungen für die fliegerische Ausbildung der Luftfahrzeugbesatzungen der Luftwaffe, was bedeutet, dass er bereits jetzt 14.000 Luftwaffenangehörige unter sich hat.
Von 2013 bis 2015 war Neumann stellvertretender Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg und diente anschließend bis 2017 als Kommodore. Während seiner Amtszeit wurden wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie die Sanierung der Start- und Landebahn durchgeführt, was dazu führte, dass der Betrieb des Geschwaders von Lagerlechfeld aus koordiniert werden musste. Zudem fielen in Neumanns Amtszeit das Dreifachjubiläum 60 Jahre Luftwaffe, 55. Geburtstag des Geschwaders und zehn Jahre Eurofighter in Neuburg.
Beim Abschied im September 2017 und der Stabübergabe an Oberst Thomas Früh bemerkte Neumann, der zweifacher Vater ist und seine Wahlheimat in Berlin hat, beim Appell, dass er in seiner bisherigen Karriere als Soldat noch kein so besonderes Verhältnis und Miteinander zwischen einer Region und einem Bundeswehrstandort erlebt hat. Es überrascht also nicht, dass Neumann auch nach seinem Abschied regelmäßig nach Neuburg zurückkehrt. Als Eurofighter-Pilot muss er regelmäßig Flugstunden absolvieren und nutzt diese Gelegenheit für Besuche an seinem ehemaligen Dienstort. Er war erst am 13. Mai 2025 in Neuburg und saß im Cockpit des Kampfflugzeugs.