Kasalla-Sänger nach Unfall-Tod von Techniker “Wir reden viel über Tom”

Düsseldorf – Vor ungefähr drei Wochen verlor die Band Kasalla ihren Techniker Tom bei einem Motorradunfall. Der Sänger Bastian Campmann erinnert jetzt persönlich an den verstorbenen Freund und Begleiter.

Die Band Kasalla hatte sich bereits in den sozialen Medien mit bewegenden Worten von ihrem Freund verabschiedet. Die Kölschrock-Band Kasalla trauert aktuell um ihren langjährigen Techniker Tom. Der 55-Jährige ist vor rund drei Wochen bei einem Motorradunfall auf der A3 ums Leben gekommen. Die Nachricht sorgte im Kölner Karneval und auch in der Fan-Szene der Band für Bestürzung. In einem Interview mit unserer Redaktion hat Kasalla-Sänger Bastian Campmann nun noch einmal persönlich an den Freund erinnert.

“Tom wusste, glaube ich, gar nicht, wie wichtig er für uns war. Das wird uns jetzt immer mehr klar”, sagte der Sänger im Gespräch. Der 55-Jährige sei “einfach ein sehr toller und immer hilfsbereiter Mensch” gewesen. “Immer geradeaus – auch wenn er vielleicht mehr zu kämpfen hatte als andere.” Auf Instagram und Facebook hatte Kasalla sich bereits mit emotionalen Worten von Tom verabschiedet. Und den Freund unter anderem als “Propellermützenbastler, Konfettiimhandtucherfinder, Schalkimnackenhaber, Immerparatsteher, Umarmer, Diskutant, Frechdachs, Karnevalsversteher, Verbinder, Maulaufmacher, Immerwiederaufsteher” bezeichnet.

Gerade für ihn persönlich sei Tom auch eine Verbindung zu seinem Vater gewesen, sagte Bastian Campmann. Der Sänger Norbert Campmann, der selbst Mitglied der kölschen Band De Räuber war, starb 2007 überraschend an Herzversagen. “Und Tom war schon für die Band meines Vaters aktiv.” Lieder wie “Alle Jläser huh”, wo es darum geht, die zu zelebrieren, die nicht mehr auf der Erde wandeln, oder “Kumm mer lääve”, also “Komm wir leben” seien aktuell wieder sehr stark emotional aufgeladen, sagt Campmann.

Die Band hat ein Foto von Tom eingerahmt, das sie mit auf die Bühne nimmt. Auf die Frage hin, wie sie mit dem Verlust umgeht, antwortete Campmann: “Jeder ist an einem ganz anderen Punkt der Trauerbewältigung.” Mal würde einer den ganzen Abend weinen, und ein anderer sei sehr gefestigt – mal sei es andersherum. “Wir sprechen viel über ihn.” Außerdem hat die Band ihren Motivationsspruch, den sie aufsagt, bevor sie auf die Bühne geht, leicht modifiziert – damit Tom auch dort dabei ist. “Der Mensch möchte ja immer schnell zu Normalität zurückkehren”, sagte Bastian Campmann. “Aber ich glaube, wir werden uns immer wieder gegenseitig daran erinnern, dass Tom dazugehört. Und bleibt.”