Der Frühling 2025 könnte vielleicht der trockenste in der Geschichte werden. In Bayern herrscht seit Monaten eine große Trockenheit, wie die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen. Im März, April und Anfang Mai fielen bundesweit nur 60 Liter Regen. „Das ist nur ein Drittel der normalen Regenmenge im Frühling in Deutschland“, sagt DWD-Meteorologe Markus Übel. Wenn es im restlichen Mai auch kaum regnet, könnte dieser Frühling einen Negativrekord seit 1881 aufstellen. Nur im Jahr 1893 war es noch trockener, als nur 85 Liter Regen fielen.
### Die Auswirkungen der Trockenheit
Laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) sind große Teile Deutschlands extrem trocken. Besonders betroffen sind der Norden, Osten und große Teile Bayerns. Die Böden waren schon im April ungewöhnlich trocken, so Dürremonitor-Leiter Andreas Marx. Bundesumweltminister Carsten Schneider spricht von einer „Naturkatastrophe“. Die Auswirkungen sind spürbar für Umwelt, Wirtschaft und Schifffahrt. Der Forggensee, Deutschlands größter Stausee, kann möglicherweise nicht wie geplant am 1. Juni mit der Schifffahrt beginnen, da der Wasserpegel aufgrund fehlender Niederschläge zu niedrig ist.
### Wie wirkt sich der fehlende Regen auf die Landwirtschaft aus?
Im Frühling benötigen frisch gesäte Kulturen Wasser aus den oberen Bodenschichten. Fehlt dieses, geraten die Pflanzen in Trockenstress. „Besonders auf leichten Böden fehlt unseren Kulturen deutlich Wasser“, sagt Anton Huber vom Bayerischen Bauernverband. Sogar in schweren Böden gehen die Wasservorräte zur Neige. Besonders Getreide leidet unter der Trockenheit, mit weniger Ähren in einigen Regionen. Raps kann Ertragsverluste besser ausgleichen, aber die Zeit wird knapp. Beim Mais, der Anfang April gesät wurde, können die Pflanzen kaum noch Wasser aus dem Boden aufnehmen und bleiben klein, sagt Marx. Die Lage ist kritisch für frisch gesäte Kulturen im Obst- und Gemüsebau.
Vielleicht ist es an der Zeit, sich ernsthafte Sorgen über mögliche Ernteausfälle zu machen. Die Dürrejahre von 2018 bis 2020 haben gezeigt, wie katastrophal die Folgen sein können. Ob die Trockenheit zu einer Dürre wird, hängt davon ab, wie viel es in den kommenden Wochen regnet. Schon 15 bis 30 Liter Regen könnten der Landwirtschaft extrem helfen. Es ist zu früh, von Ernteausfällen auszugehen. „Es ist immer noch möglich, dass wir ein ganz normales Ertragsjahr bekommen“, sagt Marx.
Was kann man also im eigenen Garten tun? In Veitshöchheim empfiehlt die Bayerische Gartenakademie Hobbygärtnern, Wasser sorgfältig zu nutzen. Mulchen, dichteres Bepflanzen und das Unkraut als Verdunstungssperre stehen lassen sind hilfreiche Tipps. Was den Dürresommer betrifft, so sagt der DWD einen überdurchschnittlich warmen Sommer voraus, doch das bedeutet nicht zwangsläufig große Dürre. „Ein normaler Sommerniederschlag würde Dürreschäden verhindern“, betont Marx. Regen wird zumindest in Südbayern erwartet, während der Rest Bayerns nur vereinzelt Schauer erleben wird.