Na, vor fünf Jahren war da so ein Hashtag, der #LongCovid hieß. Er wurde von einer italienischen Wissenschaftlerin namens Elisa Perego auf Twitter gepostet. Am Anfang hat das nicht wirklich viel Beachtung gefunden, nur ein paar Likes hier und da. Aber dann hat sich dieser Begriff irgendwie ausgebreitet und wurde so eine Art digitaler Widerhall der Pandemie.

Die Leute, die von Long Covid betroffen waren, haben diesen Hashtag genutzt, um auf ihre langanhaltenden Symptome aufmerksam zu machen. Es war wie so eine Online-Community, die sich gegenseitig unterstützt hat, als die medizinische Welt noch nicht so wirklich Bescheid wusste. Sogar die WHO hat den Hashtag später offiziell übernommen und als Bezeichnung verwendet.

Was dann passiert ist, war irgendwie anders als die üblichen medizinischen Diskussionen. Es war mehr so ein gemeinsames Suchen und Reden in digitalen Räumen. Der Hashtag ist von Twitter über Foren bis zu Instagram, Facebook, Youtube und Messengergruppen bei Whatsapp, Signal und Telegram gewandert. Und das geht bis heute so.

#LongCovid steht nicht nur für eine chronische Krankheit, sondern irgendwie auch für das Leben vieler Betroffener. Es symbolisiert eine soziale Bewegung, eine bunte Community, die sich seit fünf Jahren in den sozialen Medien formt. Und ich bin da mittendrin, ein Teil dieser Bewegung, dieser Community.

Ich wurde vor drei Jahren mit Long Covid diagnostiziert und seitdem begleitet mich dieser Hashtag genauso wie meine Symptome. Ich bin arbeitsunfähig, verrentet und behindert. Die meiste Zeit kann ich kaum aus meiner Wohnung raus. Tag für Tag suche ich nach Linderung, nach Austausch, nach Mut — und das alles irgendwie mit diesem verdammten Hashtag. Es ist wie ein Teil von mir geworden, ein Teil meines Lebens.