Die Kinder von vier Klassen der Montessori Grundschule Emil-Barth-Straße sind mega happy, weil sie jetzt offiziell Lebensretter für vier junge Igel sind. Die kleinen Stacheltiere haben es dank ihrem Einsatz geschafft zu überleben. Wenn Igel vor dem Winterschlaf nicht mindestens 500 Gramm wiegen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie den Winter nicht überleben. Deswegen werden Leute gesucht, die sich um solche unterernährten Igel kümmern und sie über den Winter bringen, damit sie im Frühjahr wieder frei herumlaufen können. In Düsseldorf gibt es keine spezielle Igelhilfestation, wie es in anderen Städten der Fall ist, deshalb werden in der Biologischen Station Haus Bürgel regelmäßig Anfragen gestellt, wie man Igeln helfen kann.
Die Idee für das Projekt entstand, um den Schüler*innen beizubringen, wie man Igeln helfen kann. Die Biologische Station hat bereits erfolgreich ein Projekt mit Zwergseidenhühnern an der Montessori Schule an der Emil-Barth-Straße in Garath im Jahr 2021 durchgeführt. Die Kinder haben die Hühner von Anfang an begleitet, als sie noch Eier im Brutautomaten waren, bis sie zu erwachsenen Hühnern herangewachsen sind.
Die Igel wurden von den Kindern über mehrere Wochen gefüttert und regelmäßig gewogen. Die Begeisterung war riesig, als die Anfrage von Diplom-Biologe Dr. Norbert Tenten kam, ob Interesse an einem Igel-Projekt bestünde. Vier Klassen wurden ausgewählt, um an dem Projekt teilzunehmen. Sie haben zunächst erfahren, wie wichtig es ist, den Igeln zu helfen und wie sie sich um sie kümmern können. Die Kinder haben viel über den Lebensraum der Igel gelernt und wie dieser durch verschiedene Faktoren eingeschränkt wird.
Der große Moment kam, als die Igel in die Klassen kamen. Die Kinder mussten lernen, dass sie sich leise verhalten müssen, wenn sie bei den Igeln sind. Norbert Tenten hatte die Igel bereits entlaust und eine Wurmkur durchgeführt, um sicherzustellen, dass es den Tieren gut geht. Die Kinder haben die Igel regelmäßig gefüttert, gewogen und ihre Behausungen sauber gehalten, um sicherzustellen, dass sie genug zunehmen, um den Winter zu überstehen.
Nachdem die Igel erfolgreich aufgepäppelt wurden und über 500 Gramm wogen, wurden sie im Dezember in ein Gartenhaus auf dem Schulgelände gebracht, um ihren Winterschlaf anzutreten. Die Kinder haben die Tiere bis zum Ende betreut und sich dann von ihnen verabschiedet. Im März war eigentlich geplant, dass die Igel wieder aufwachen, aber aufgrund ihrer guten Fettreserven und den kühlen Temperaturen haben sie sogar bis Mai geschlafen.
Am Umzugstag für Igel Schoki wurde ein kleiner Tunnel gegraben, damit er das Schulgelände verlassen konnte. Die Kinder haben sich von Schoki verabschiedet und ihm alles Gute gewünscht, bevor er in die Freiheit entlassen wurde. Nachdem die Jungtiere ihren ersten Winter gut überstanden haben, stehen die Chancen gut, dass sie mehrere Jahre alt werden und sogar eigenen Nachwuchs bekommen. Das Projekt wurde vom Landschaftsverband Rheinland unterstützt und wird im nächsten Jahr mit Schulen in Hilden und Monheim fortgesetzt. Die Montessori-Schüler*innen sind dann so erfahren, dass sie eigenständig weitere Igel überwintern können.