Soviel los in Hamburg am 1. Mai! Tausende Leute sind auf den Straßen unterwegs, um den Tag der Arbeit zu feiern. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine Demonstration mit dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ organisiert, bei der etwa 9.000 Menschen für gerechte Arbeitsbedingungen durch die Stadt marschierten. Prominente wie Bürgermeister Peter Tschentscher und Finanzsenator Andreas Dressel waren auch dabei. Später schlossen sich über 9.000 Menschen drei Demonstrationen linker und linksextremer Gruppen an. Eine davon war das Bündnis „Wer hat, der gibt“, das durch die Stadt zog und dabei Slogans gegen Superreiche skandierte. Auch das anarchistische Bündnis „Schwarz-Roter 1. Mai“ war dabei und forderte Utopien und Verteidigung des Lebens. Die Polizei zählte etwa 800 Teilnehmer auf dieser Route.
Die „Revolutionäre 1. Mai-Demo“ des Roten Aufbaus, der vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuft wird, zog 2.500 Menschen an. Sie marschierten unter dem Motto „Eine Welt zu gewinnen“ von Hasselbrock nach Barmbek-Süd. Trotz einiger vereinzelter Pyrotechnik-Vorfälle verliefen alle Demonstrationen friedlich.
Bei der Hauptkundgebung des DGB am Museum der Arbeit sprach die Hamburger DGB-Chefin Tanja Chawla über die internationale politische Lage und betonte die Notwendigkeit, die internationale Friedensarchitektur zu stärken. Sie kritisierte auch die Verschärfungen des Asylgesetzes und forderte eine solidarische und humane Asylpolitik. Chawla rief dazu auf, sich für Diplomatie und weltweite atomare Abrüstung einzusetzen.
Chawla äußerte sich auch zu den Strompreisen und forderte, dass die Senkung der Preise auch Privatleuten zugutekommen sollte. Sie kritisierte außerdem den Finanzierungsvorbehalt im Koalitionsvertrag und forderte eine Vermögensteuer und Erbschaftsteuer. Sie lobte hingegen den Hamburger Koalitionsvertrag von SPD und Grünen für Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Dienstes und der Arbeitssicherheit.
Die Grünen in Hamburg kritisierten hingegen den Koalitionsvertrag auf Bundesebene und warfen der Regierung Leistungsdruck und soziale Kälte vor. Sie betonten die Wichtigkeit der Rechte von Beschäftigten und warnten davor, den sozialen Frieden zu gefährden.
Insgesamt war der 1. Mai in Hamburg geprägt von vielfältigen Demonstrationen und Kundgebungen, die alle friedlich verliefen. Die Forderungen nach gerechten Arbeitsbedingungen, solidarischer Asylpolitik und sozialer Gerechtigkeit standen im Mittelpunkt des Geschehens.
Das war der 1. Mai in Hamburg, voller Aktivismus und politischer Forderungen. Man kann sagen, dass die Stadt an diesem Tag lebendig war und die Menschen ihre Stimmen für Veränderungen erhoben haben.