Korruptionsverdacht erschüttert Ausländerbehörde in München
In einem aufsehenerregenden Fall von Korruptionsverdacht hat die Münchner Polizei im Rahmen einer Razzia mehrere Verdächtige festgenommen. Die Beschuldigten sollen gegen Bezahlung gefälschte Dokumente über die Ausländerbehörde ausgestellt haben, so berichtet der Münchner Merkur. Besonders brisant: Einer der Verhafteten war nicht einmal offiziell beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) angestellt, sondern hatte offenbar die fragwürdige Rolle, Kontakte zwischen der Behörde und Antragstellern zu vermitteln. Die Vorwürfe lauten auf Bestechung und Urkundenfälschung, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte. Ein zentraler Punkt der Anschuldigungen sind die mutmaßlich illegal ausgestellten “aufenthaltsrechtlichen Bescheinigungen”.
Gemäß Informationen der Bild-Zeitung wurden insgesamt sieben Personen festgenommen, wobei fünf von ihnen derzeit in Untersuchungshaft sitzen. Andere Quellen sprechen von fünf verhafteten Personen. Sogar das KVR selbst stieß bei internen Kontrollen auf Unregelmäßigkeiten, die letztendlich zu den Ermittlungen führten. Aufgrund dieser internen Feststellungen habe die Behörde selbst die Polizei eingeschaltet, wie von der Staatsanwaltschaft bestätigt wurde.
### Reaktion des KVR auf die Vorwürfe
“Das KVR verfolgt wie die ganze Landeshauptstadt München eine Null-Toleranz-Politik gegen Korruption und meldet jeden Verdacht”, betonte Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne), die seit Juli 2022 die Behörde leitet. “Wir haben unverzüglich interne Untersuchungen eingeleitet, nachdem erste Verdachtsmomente aufgetaucht sind, und diese in den vergangenen Monaten in enger Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden vorangetrieben.”
Eine Sprecherin des KVR informierte, dass fünf Mitarbeiter der Behörde von den Ermittlern zur Befragung mitgenommen wurden. Die übrige Belegschaft sei intern über die Vorgänge unterrichtet worden. Der Oberbürgermeister von München, Dieter Reiter (SPD), äußerte sich aufgrund der laufenden Untersuchungen vorerst nicht zu dem Fall.
Die Ausländerbehörde ist lediglich eine von vielen Abteilungen im Münchner Kreisverwaltungsreferat. Für die Bürger der bayerischen Landeshauptstadt ist das KVR eine wichtige Anlaufstelle bei diversen Behördengängen, da es unter anderem das Standesamt, die Zulassungsbehörde und das Bürgerbüro beherbergt. Die aktuellen Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen öffentliche Verwaltungen konfrontiert sind.
Insgesamt zeigt der Fall in der Ausländerbehörde in München deutlich, dass Korruptionsrisiken überall lauern können und eine konsequente Aufklärung sowie Prävention unerlässlich sind. Die Ermittlungen werden weitergeführt, um die Hintergründe dieser mutmaßlichen Straftaten aufzuklären und das Vertrauen in die Integrität der Verwaltung wiederherzustellen.