Biontech: Bittere Verluste trotz Corona-Erfolg
Mainz, 10. März 2025 – Das Biotech-Unternehmen Biontech, das mit seinem bahnbrechenden Corona-Impfstoff weltweite Anerkennung erlangte, verzeichnet nun einen drastischen finanziellen Rückschlag. Trotz Milliardengewinnen durch den Verkauf des Covid-19-Impfstoffs schreibt das Mainzer Unternehmen seit 2024 hohe Verluste. Einstige Gewinne von Milliarden Euro wandelten sich in einen Nettoverlust von rund 700 Millionen Euro im Jahr 2024. Die Ursache für diesen dramatischen Wandel liegt in den enormen Investitionen und den Kosten für aufwendige klinische Studien zur Entwicklung neuer Medikamente.
Umsatzrückgang und Aktienverluste
Die Umsätze von Biontech sind ebenfalls drastisch gesunken: von 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf etwa 2,75 Milliarden Euro im Jahr 2024. Für das Jahr 2025 prognostiziert das Unternehmen einen weiteren Rückgang auf 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig steigen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro. Dieses Ungleichgewicht lässt weitere Verluste für die Zukunft erwarten.
Die Auswirkungen dieser finanziellen Talfahrt spiegeln sich auch in der Börsenentwicklung wider. Die Aktie von Biontech fiel unter die Marke von 100 Euro und verzeichnete einen Verlust von 3,5 Prozent. Die Anleger reagierten besorgt auf die negativen Nachrichten aus dem Unternehmen.
Stellenabbau und Umstrukturierung
Als Reaktion auf die finanziellen Herausforderungen plant Biontech einen Stellenabbau von 950 bis 1350 Vollzeitstellen in Europa und Nordamerika bis Ende 2027. Dieser Schritt soll sozialverträglich umgesetzt werden, um die Auswirkungen auf die Mitarbeiter zu minimieren. Besonders betroffen sind die Standorte Marburg und Idar-Oberstein, wo jeweils 250 bis 350 beziehungsweise bis zu 150 Stellen gestrichen werden.
Trotz dieser Sparmaßnahmen plant Biontech, den Stammsitz in Mainz zu stärken. In den kommenden Jahren sollen etwa 350 neue Vollzeitstellen geschaffen werden. Mainz bleibt der zentrale Ort für die Entwicklung von mRNA-Technologien, die sowohl für die Onkologie als auch für die Herstellung von Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten von entscheidender Bedeutung sind.
Hoffnung auf neue Krebstherapien
Biontech setzt seine Hoffnungen auf die Entwicklung von Krebstherapien auf Basis der mRNA-Technologie. Ein vielversprechender Wirkstoffkandidat, BNT327, zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von fortgeschrittenem Lungenkrebs, Brustkrebs sowie anderen Tumorarten. Das Unternehmen plant, 2026 die erste Marktzulassung für diese Krebsmedikamente zu erhalten.
Biontech-Chef Ugur Sahin betont die Bedeutung eines breiten Portfolios von Arzneimittel-Kandidaten, um die Herausforderungen in der Krebsforschung anzugehen. Trotz des Risikos und der hohen Investitionen in neue Medikamente bleibt die Zukunft von Biontech ungewiss. Die Konkurrenz in der Branche ist hart, und der Weg zur Zulassung neuer Medikamente ist langwierig und voller Unsicherheiten.
Der Weg nach vorne
Trotz der aktuellen finanziellen Schwierigkeiten bleibt Biontech optimistisch und engagiert sich weiterhin für die Entwicklung innovativer Medikamente. Die Herausforderungen der Zukunft erfordern Mut, Durchhaltevermögen und eine klare Vision. Biontech bleibt ein Pionier in der Biotechnologie und strebt danach, das Leben von Millionen Menschen weltweit zu verbessern.