Abstieg des DEG-Doms: Düsseldorfer Eishockeyteam stürzt in die Zweitklassigkeit
Der PSD Bank Dome in Düsseldorf war am Rand der Tränen gefüllt. Fans lagen weinend in den Armen, während sie den inkompetenten Vorstand und Sportdirektor Niki Mondt auspfiffen. In den Interviews nach dem Spiel übernahm Mondt die Verantwortung für das schlechte Abschneiden der DEG in der Saison 2024/2025: „Die Mannschaft hat schlecht gespielt und zu wenig Punkte gemacht – deshalb stehen wir nach 52 Spielen am Tabellenende.“
Der Heimsieg nutzt nichts
Trotz eines beeindruckenden Heimspiels gegen die Grizzlys Wolfsburg mit einem 3:0 (1:0, 2:0, 0:0) Erfolg und einem starken Auftritt konnte die Düsseldorfer EG nicht verhindern, dass die Augsburger Panther mit einem deutlich besseren Torverhältnis die Saison auf dem vorletzten Tabellenplatz abschlossen. Augsburg gewann das letzte Spiel gegen die Iserlohn Roosters mit 3:2. Die achtfache Deutsche Meisterin DEG stürzte sportlich ab.
Die Gesichter der Spieler bei der letzten Ehrenrunde einer Bundesliga-DEG im Dome sprachen Bände. Foto: Karina Hermsen
Mondt gesteht Fehler ein
In einem Interview mit Magenta TV wollte Niki Mondt keine Spekulationen über einen möglichen Sieger der DEL 2 anstellen, der keine Lizenz für die erste Liga beantragt hatte oder einen Sieger, der seine beantragte Lizenz am Ende doch nicht einlöste. Er gab lediglich zu verstehen, dass er gespannt sei und ab Samstag mit der Planung für eine Saison in der zweiten Liga des Deutschen Eishockeys beginnen werde. „Das wird eine deutlich preiswertere Mannschaft sein. In der DEL 2 dürfen weniger ausländische Spieler eingesetzt werden. Und wir werden mit weniger Sponsorengeldern auskommen müssen.“
Das sind nur einige der Probleme, vor denen die Düsseldorfer EG nach einer enttäuschenden Saison steht. Angeblich hat die Stadt Düsseldorf bereits bei der DEL 2 angefragt, ob das alte Eisstadion an der Brehmstraße als Spielstätte akzeptiert werden würde. Mondt hofft darauf, dass die DEG weiterhin im Dome spielen kann. „Aber da wird man mit der Stadt sprechen müssen.“ Zudem haben alle Spieler ausschließlich Verträge für die erste Liga – das Team muss von Grund auf neu aufgebaut werden.
Führungstreffer nach 20 Sekunden
Das vorerst letzte Spiel der DEG in der ersten Liga am Freitagabend, 7. März, begann vielversprechend. Bereits nach 20 Sekunden führte Düsseldorf mit 1:0 durch einen Treffer von Drake Rymsha. Obwohl die Wolfsburger im Verlauf des Spiels stärker wurden und zahlreiche Torchancen hatten, hielt ein in Bestform spielender Hendrik Haukeland die knappe Führung der DEG fest.
Im Spiel gegen die Grizzlys aus Wolfsburg lieferte Torhüter Hendrik Haugland am Freitagabend eine tadellose Leistung ab. Nun wird er sich einen neuen Verein suchen müssen. Foto: Karina Hermsen
Starkes Mitteldrittel der DEG
Im zweiten Drittel zeigte die DEG eine beeindruckende Leistung. Die Gastgeber waren nun spielbestimmend. Ein weiterer Treffer von Rymsha und das 3:0 von Justin Richards sorgten dafür, dass die DEG die wütenden Angriffe der Grizzlys im dritten Durchgang erfolgreich abwehren konnte. Wolfsburg musste unbedingt gewinnen, um in die Playoffs einzuziehen. Als das Spiel in Düsseldorf mit einem 3:0 Sieg endete, starrten Spieler und Zuschauer auf den Videowürfel und sahen, wie die Sekunden am Seilersee in Iserlohn herunter tickten, ohne dass den Roostern der Ausgleich gelang. Auch dort war das Spiel beendet – und in Düsseldorf flossen Tränen.
Statement der DEG zum drohenden Abstieg:
Liebe DEG-Familie,
Der Schmerz ist groß – bei Euch, bei uns, bei der gesamten DEG-Familie. Die Saison war eine herbe Enttäuschung, und als Tabellenletzter sind wir sportlich abgestiegen. Das tut unglaublich weh. Wir möchten uns bei all unseren Freunden, Fans und Unterstützern aufrichtig entschuldigen – für eine Spielzeit voller unnötiger Niederlagen, bitterer Momente und unerfüllter Erwartungen. Das hätte nicht passieren dürfen.
Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht, in welcher Liga wir in der kommenden Saison antreten werden. Wir müssen abwarten, wer Meister der DEL2 wird und ob dieser Club – trotz einer möglichen Bürgschaft – tatsächlich für die PENNY DEL melden wird. Diese Entscheidung kann sich schlimmstenfalls bis Mitte Mai hinziehen. Jetzt beginnt für uns die Zeit, zweigleisig zu arbeiten. Der Antrag auf Lizenz für die DEL2 ist gestellt, auch erste Planungen stehen. Lediglich bei den Spielerverträgen fangen wir bei null an, denn diese gelten nur für die PENNY DEL.
Viele Herausforderungen stehen uns nun bevor, viele Fragen sind noch ungelöst. Doch eines ist sicher: Die DEG wird sich verändern. Wir werden ein neues Team aufbauen, wir werden kämpfen und wir werden in der nächsten Saison Eishockey spielen – mit allem, was dazugehört. Sollte es wirklich zur DEL2 kommen, nehmen wir diese Herausforderung an und werden alles daransetzen, unseren Club langfristig wieder dorthin zu bringen, wo er hingehört.
Wir wissen, dass es derzeit schwerfällt, doch wir bitten dabei demütig um Eure Unterstützung. Die DEG hat in ihrer Geschichte viele schwierige Zeiten überstanden. Gemeinsam sind wir stärker als jede Krise.
Egal, was kommt: Die DEG wird weiterleben. Wir bedanken uns aufrichtig für Euer – trotz allem – rot-gelbes Herz und laden Euch ein, auch diesen Weg mit uns zu gehen.
Eure DEG